Meditierender Buddha

Meditierender Buddha

Abmessungen: Höhe: 77 cm
Technik: schwach gebundene Tempera auf tropischem Holz
Dynastie: Sung (?)
Datierung: 1060 (+- 25 Jahre)

 

Die Datierung des Holzes (dendrochronologische Untersuchung) erfolgte durch Swiss Federal Institute of Technology Zürich, Febr. 2012.
Von: Prof. Dr. Georges Bonani, Dr. Irka Hajdas, Dr. Lukas Wacker.

Das Holz wurde auf 1060 (+/- 25 Jahre) datiert

Konsolidierung und Reinigung einer gefassten Holzskulptur

Die Fassung der Skulptur einer asiatischen Gottheit war mit einer gräulich-roten Schmutzschicht vor allem aus Staub und rötlicher Erde bedeckt, die Farbigkeit wurde dadurch völlig verdeckt. Diese Schmutzschicht/Kruste war allein durch trockene Reinigung nicht zu entfernen.

Die Polychromie löste sich in Schollen und kleineren Partikeln vom Holzträger. Grund für das Abpudern war der biologische und mechanische Abbau des Bindemittels. Daraus resultierte der Verlust der Verbindung zwischen den schwach gebundenen Pigment, Bindemittel und Holzträger.

Die originale Polychromie wurde offenbar zeitnah zum Entstehungszeitpunkt der Skulptur einmalig überfasst, diese sekundäre Polychromie sollte erhalten werden. Die gesamte Polychromie war gelockert; teilweise hatte sich jedoch nur die zweite Fassung von der ersten Fassung gelöst und drohte abzuplatzen bzw. war bereits verloren.

Um den erheblichen Farbschichtverlust zu stoppen, wurde die Polychromie komplett gefestigt.

Die besondere Herausforderung bei der Wahl des Konsolidierungsmittels bestand darin, dass dieses gleichzeitig auch die wasserempfindliche Farbschicht schonend reinigen sollte.

Eine Reinigungsprobe zeigte, dass eine separate Durchführung von Konsolidierung und Trennung zu einer schwer reversiblen Verbindung von Schmutzschicht und Polychromie geführt hätte bzw. eine Gefahr für die pudernde Bildschicht dargestellt hätte.

Eine ausreichende Festigung verbunden mit einem Reinigungserfolg zeigte bei der Durchführung von Proben eine Mischung aus destilliertem Wasser und einer leicht basischen, wässrigen Acrylocopolymerisat-Dispersion, dem Medium für Konsolidierung der Firma Lascaux (Verhältnis 1:4).

Dieses Konsolidierungsmedium hat aufgrund seiner niedrigen Viskosität ein gutes Penetrationsvermögen, durch die Zugabe von Ochsengalle als Netzmittel optimiert wurde.

Diese Reinigungs- und Konsolidierungsmischung wurde vorsichtig durch Abrollen mit Wattestäbchen auf die Skulptur aufgetragen und diese ohne Farbschichtverluste von der Schmutzschicht befreit.

An Stellen, die von Schichtentrennung betroffen waren, wurde das Festigungsmittel zusätzlich mit einem feinen Gummipinsel auf Craquelé und feine Risse aufgetragen. Die Farbschicht wurde leicht angedrückt und dadurch gelegt und gefestigt. Eventuelle Reste des Konsolidierungsmittels wurden mit leicht angefeuchteten Tüchern vorsichtig abgetupft.

Nach erfolgter Reinigung und Festigung war die lebendige Farbigkeit der Fassung wieder zusehen; das Abblättern der Polychromie konnte durch die Konsolidierung optimal gestoppt werden.

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