Konservierung und Restaurierung nach denkmalpflegerischen und konservatorischen Aspekten von:
Sammeln, forschen, bewahren und vermitteln – aus diesen vier Aufgaben eines Museums fällt dem Restaurator die dritte – die Bewahrung – zu.
Auf der Basis einer vielseitigen handwerklichen und künstlerischen Ausbildung, eines kunsthistorischen Studiums und jahrzehntelanger Erfahrung, trägt er wesentlich zum Erhalt von Kunstwerken aller Epochen bei – hierzu zählt ein ägyptischer Sarkophag ebenso wie eine Fettecke von Joseph Beuys. Vielleicht ist Letzteres die größere Herausforderung.
Restauratoren arbeiten immer häufiger in interdisziplinären Teams, denen Kunsthistoriker, Chemiker, Architekten und weitere Spezialisten angehören. Am Beispiel der Restaurierung einer alle Kunstgattungen (Architektur, Plastik, Malerei, Kunstgewerbe) umfassenden Kirche lässt sich diese Idee gut veranschaulichen. Nur das Ineinandergreifen unterschiedlicher Kompetenzen sichert den größtmöglichen Erfolg.
Neben der Bewahrung der Substanz eines Kunstwerkes, ist dem Restaurator häufig die Aufgabe gestellt, Verluste auszugleichen, d. h. beschädigte Kunstwerke nachzuempfinden. Hier ist neben einer präzisen Kenntnis der Kunstgeschichte und mit dem zu restaurierenden Gegenstand vergleichbarer Werke in hohem Maße Einfühlungsvermögen und handwerkliches Geschick gefordert. Die größte Herausforderung besteht darin, eigenes Gestalten hinter die Idee des Schöpfers zurückzustellen.
Fehlerhafte Restaurierungen tragen nicht selten zum beschleunigten Verfall von Kunstwerken bei. Während im Zuge derartiger Maßnahmen zerstörte Substanz nur durch Nachbildung zurückgewonnen werden kann, ist in anderen Fällen die behutsame Zurücknahme der fehlerhaften Restaurierung die Grundlage der eigentlichen Sanierung des Kunstobjektes.
Aufgrund ihrer vielseitigen Ausbildung und Begabung sind viele Restauratoren auch als Gutachter, Publizisten und Künstler tätig.
Ludmila Henseler
Diplom-Restauratorin
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