Künstler: Herman Saftleven, (1609-1685), niederländischer Maler
Datierung: 1638
Monogramm: H.S., rechts unten im Bild
Abmessungen: B: 46,2 cm x H: 35,2 cm
Technik: Öl auf Eichenholz, urspr. abgeschrägte Kanten der Rückseite, sekundärer Zierrahmen
Künstler: Nichol, Erskine NICOL (1825-1904), britischer Maler
Datierung: um 1850–1860, Signatur links unten im Bild
Abmessungen: Gemälde: B: 66,0 cm x H: 47,1 cm
Technik: Öl auf Leinwand, originaler Zierrahmen
Künstler: Johann Lanfranco (1582-1647), Inschrift auf der Rückseite
Datierung: um 1610-1620
Abmessungen: B: 31,7 cm x H: 40,6 cm
Technik: Öl auf Leinwand, sekundärer Zierrahmen
Künstler: Wilhelm Bartsch (1871-1953)
Datierung: Ende des 19. Jahrhunderts
Abmessungen: B: 117,2 cm x H: 90,2 cm
Technik: Öl auf Leinwand, ohne Schmuckrahmen
Wilhelm Bartsch war ein deutscher Marine und Landschaftsmaler. Er studierte an den Akademien Karlsruhe bei Oswald Poetzelberger in Düsseldorf und besuchte das Meisteratelier bei Eugen Dücker und Gerhard Janssen. Am Anfang des 20. Jahrhunderts war er auch in Hamburg tätig. Er unternimmt Studienreisen nach Süd – und Nordeuropa. Nach 1909 in Worpswede ansässig. Man bezeichnet ihn als Worpsweder Künstler der 2. Generation. Wilhelm Bartsch stirbt 1953 in Hannover. Vielmehr wurde durch seine Malerei auch die Schönheit der Wasserlandschaften von Niederweser und Niederelbe bekannt. Durch ausgedehnte Aufenthalte und Studien in der Natur schulte er seine Wahrnehmung für die sich beständig verändernden Lichtsituationen. Beeinflusst erscheint daher sein künstlerisches Streben von den französischen Impressionisten, die in ihrer Malerei die Abhängikeit der Farbwahrnehmungen von den jeweiligen Lichtsituationen thematisierten. Selbst betonte er allerdings in einem Brief an den Pariser Kunstverleger Morro, dass er ” einen großen Teil meiner Bilder gemalt habe, ohne die Gemälde der französischen Impressionisten gesehen zu haben.” Auch die Erkenntnisse der Wahrnehmungsphysiologie des endenden 19. Jahrhunderts, insbesondere jene, die belegen, dass das menschliche Auge lediglich die vom Gegenstand reflektierten Farben auf der Netzhaut empfängt, führten zu einer grundsätzlichen neuartigen Auffassung von Malerei. Dem Impressionismus ähnlich entwickelte Bartsch eine atmosphärische Malerei, die in kurzen teils pastosen, teils lasierenden Pinselstrichen durch eine Vielzahl unterschiedlichster Farbaspekte vor dem Auge der Betrachter eine komplexe Landschaft erwachsen lassen, wobei er hier ebenfalls durch die Werke der Künstler der Barbizon-Schule namentlich Daubigny beeinflusst wurde. Gerade die Wasserlandschaften von Bartsch zeichnen sich durch eine enorme Tiefenwirkung aus. Überhaupt ist Bartsch wohl derjenige der Worpsweder Künstler, der die Dunkeltonigkeit der naturalistischen Landschaften am konsequentesten überwunden hat.
Vertreten im Prov.- Museum Hannover und im Museum von Witten an der Ruhr.
Literatur: artprice, Vollmer, Der Neue Rump, Benezit, Dressler
Literatur:
Brandschäden
Eine besonders problematische Schadensform bei Gemälden und hier aufgeführten Kunstgegenständen entsteht durch Hitzeeinwirkung. Je nach Temperatur, Einwirkungszeit, Materialbeschaffenheit und Alter des Malfilms kommt es neben dem Verbrennen von Bildteilen zu Veränderungen auf der Bildoberfläche.
Durch die extreme Erhitzung kommt es zu einer beschleunigten Alterung (Oxidationsreaktionen) und zur Spaltung der hochmolekularen Öle, Harze und Leime zu niedrig molekularen Verbindungen. Dabei bilden sich leicht flüchtige Gase, die für die Blasenentwicklung auf der Malschicht verantwortlich sind.
Bei Bränden entstehen häufig zusätzliche Schäden durch den Einsatz von Löschmitteln, zum Beispiel Verätzungen oder Feuchtigkeitsschäden.
Brandschäden können äußerst komplex sein. Es verbrennen die unterschiedlichsten Stoffe. Durch Luftzirkulation werden beim Brand Verbrennungspartikel in der Luft nahezu in jede Ecke und Ritze hineintransportiert. Zusätzlich zu den direkten Brandauswirkungen kommen starke Belastungen der Gemälde durch Löschwasser und eine dadurch hervorgerufene langanhaltende hohe Luftfeuchtigkeit im Raum.
Wasserschäden
Durch die extrem hohe Luftfeuchtigkeit beginnen zunächst die Firnisschichten zu „krepieren“.
Bei Kondenswasserbildung markieren sich die Laufspuren des Wassers. Durch direkten, auch kurzzeitigen, Kontakt der Bilder mit Wasser können große Schäden an den Bildschichten entstehen.
Bei dem starken Feuchtigkeitseinfluss quellen die Leimanteile der Vorleimung und Grundierung auf, was zu einem Haftverlust mit dem Bildträger führt. Schon bei geringster mechanischer Belastung kann es dann zu großen Verlusten kommen. Ein typischer Wasserschaden ist die Blasenbildung der Farbschicht, die daraufhin Abblättern kann. Die Ursache dafür sind heftige Quellvorgänge in der Gewebestruktur mit zusätzlicher Wasseranreicherung, die beim Trocknen zu erheblichen Schwundbewegungen führen und das bekannte Einlaufen bewirken. An diesen Stellen schiebt sich die Farbschicht dachförmig hoch, da der Bildträger nicht mehr genügend Platz bietet.
Biologische Schäden
Alle organischen Substanzen unterliegen dem biologischen Abbau durch Mikroorganismen. Daraus resultiert die Zersetzung der Cellulose durch Pilze. Diese finden einen günstigen Nährboden vor, besonders Schichten mit Anteilen von Glutinleim und Vollei, aber auch Kunststoffe sind gefährdet.
Sporen verschiedenster Pilzarten kommen an allen Standorten vor. Wachstum und Ausbreitung sind von den klimatischen Verhältnissen abhängig. Feuchte Räume mit über 75 % relativer Luftfeuchtigkeit, vor allem solche mit mangelnder Luftzirkulation begünstigen bei entsprechenden Temperaturen (ab etwa 20°) den Befall. Pilzhyphen können durch die Krakeluren durchwachsen und werden besonders auf dunklen Bildpartien als helle Flecken sichtbar.
Schadensbilder (siehe oben)
Gemälde:
Originaler Keilrahmen (wird durch einen neuen, handgefertigten Keilrahmen ersetzt):
Jedes Löschmittel besitzt eine Hauptlöschwirkung und eventuelle Nebenlöschwirkungen. Die falsche Auswahl des Löschmittels kann fatale Folgen haben. So reagieren einige chemische Stoffe mit Wasser.
Bei chemischen Löschmitteln werden bei hohen Temperaturen bisweilen Moleküle aufgebrochen und gehen neue Verbindungen ein. Mögliche Folgen sind Explosionsgefahr oder Säurebildung.
Löschschaum
Löschschaum ist ein Löschmittel, das durch Zusetzen eines Schaummittels zum Wasser hier: 2-3% , mit anschließend zugeführter Luft erzeugt wird. Löschschaum wirkt erstickend, indem er eine Luft undurchlässige Schicht über den brennbaren Stoff legt. Je nach dem Verhältnis des Wasser-Schaummittel-Luft-Gemisches werden drei Arten unterschieden.
Feuerlöschschaum
Schwerschaum – bis zu 20-fache Verschäumung (praxisrelevant erst ab ~ 4-fach)
Mittelschaum – über 20-fache bis 200-fache Verschäumung
Leichtschaum – über 200-fache bis 1000-fache Verschäumung
Fluorhaltige Schaumlöschmittel enthalten oberflächenaktive poly- oder perfluorierte Chemikalien (PFC), wobei die letzteren häufig auch als PFT (Perfluortenside) bezeichnet werden. Poly- oder perfluorierte Substanzen sind u. a. in wasserfilmbildenden Schaummitteln (AFFF bzw. AFFF-AR – Aqueous Film Forming Foam bzw. -alcohol resistant oder auch in FP- und FFFP – Filmbildende Fluor-Proteinschaummittel) enthalten. Fluorhaltige Schaumlöschmittel bilden auf der Oberfläche brennbarer Flüssigkeiten oder auf zwei geschmolzenen Oberflächen einen dünnen Wasserfilm und das Austreten von brennbaren Gasen wird reduziert oder verhindert. Dies steigert die Löschwirkung des Schaumes oder der Schaummittellösungen und verhindert gleichzeitig die Rückzündung der brennbaren Flüssigkeit.
PFOS-haltige Feuerlöschschäume dürfen nach EU-Richtlinie 2006/122/EG und entsprechend umgesetzer nationaler Gesetzgebung (GefStoffV, 23.12.2004) ab dem 27.06.2008 nicht mehr eingesetzt werden. Abweichend vom Verbot durften PFOS-haltige Feuerlöschschäume, die vor dem 27.12.2006 in Verkehr gebracht wurden, noch bis zum 27.06.2011 weiter verwendet werden. Seither müssen ggf. noch vorhandene Altbestände unschädlich entsorgt werden.
Der Gehalt an PFOA oder sonstigen PFT (außer PFOS), Fluortelomeren oder anderen polyfluorierten Verbindungen unterliegt auch weiterhin keiner Beschränkung.
Daraus folgt:
Wenn AFFF-, AFFF(AR)-, FP-, FP(AR) oder FFFP(AR)-Schaummittel eingesetzt werden müssen, sind auch bei den neuen Produkten, die definitionsgemäß „PFOS-frei“ sind, vor Ort geeignete Maßnahmen zum Gewässerschutz zu treffen und einzuhalten. Die Handlungsspielräume richten sich nach den im Einzelfall gegebenen Möglichkeiten zur Zurückhaltung des Löschwassers sowie nach dem verwendeten Schaummittel (s. LANUV-Fachbericht „Verbreitung von PFT in der Umwelt“).
Weiterführende Literatur zum Thema Löschschaummittel:
Umweltbundesamt, Mai 2010: Fluorhaltige Schaumlöschmittel umweltschonend einsetzen
Hähnle, J. & U. Arenholz (2011): Ersatz von perfluorierten Tensiden (PFT) durch neue polyfluorierte Tenside in Feuerlöschschaummitteln. Nachweisproblematik und Umweltrelevanz. Vfdb1/2011.
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